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CMC Alfa-Romeo P3 #8 Tazio Nuvolari, Gewinner GP Italien 1932

Produktinformationen "CMC Alfa-Romeo P3 #8 Tazio Nuvolari, Gewinner GP Italien 1932"

Der Alfa-Romeo Tipo B war der erfolgreichste einsitzige Grand-Prix-Rennwagen seiner Zeit. Alfa-Romeo baute und setzte diesen zwischen 1932 und 1936 ein. Zunächst als Werkswagen von Alfa-Romeo, später dann nach Übernahme der Rennaktivitäten Alfas unter dem Label Scuderia Ferrari. Das von dem legendären Konstrukteur Vittorio Jano entworfene Fahrzeug basierte auf den nicht minder legendären Alfa-Romeo-8C-Modellen. Der P3 war Alfa-Romeos zweiter Einsitzer nach dem Tipo-A-Monoposto von 1931.

Der 10. Grand Prix von Italien war Teil der Europameisterschaft 1932. Fünfzehn der besten europäischen Fahrer nahmen daran teil, der Wettbewerb fand hauptsächlich zwischen Nuvolari in einem neuen leichten 2,65-Liter-Alfa-Romeo Tipo B und Fagioli im 16-Zylinder-Maserati statt. Häufige Positionsänderungen machten es sehr spannend, dieses Rennen, bei dem alle Rekorde gebrochen wurden, zu verfolgen. Zu den Hauptkonkurrenten gehörten Chiron und Varzi, die auf Bugatti, Nuvolari, Campari, Borzacchini und Caracciola auf Alfa-Romeo und Fagioli auf Maserati kämpften. Schließlich erwies sich Alfa-Romeo als überlegen und gewann. Am 5. Juni 1932 fand der 10. Grand Prix von Italien auf dem berühmten 10 km langen Autodromo di Monza (4,5 km ovale Hochgeschwindigkeitsstrecke plus 5,5 km Asphaltstrecke) statt. Zusammen mit dem Grand Prix von Frankreich und Deutschland zählte er zur Europameisterschaft, alle drei Veranstaltungen sollten nach der gleichen 5-Stunden-Formel durchgeführt werden. Das Reglement erlaubte die Teilnahme ohne Gewichts- oder Leistungsbeschränkungen. Einsitzige Rennwagen waren nun erlaubt und die Societá Anonima Alfa-Romeo debütierte mit ihrem 8-Zylinder-Monopostos (P3) mit 2650 ccm. Tazio Nuvolari und Giuseppe Campari sollten diese brandneuen Einsitzer fahren, während Mario Umberto Borzacchini und Rudolf Caracciola die älteren 8-Zylinder-Monza mit 2300 ccm Hubraum steuern sollten. Bugatti setzte seine besten Fahrer, Louis Chiron und Achille Varzi, in zwei seiner 5-Liter-Modelle ein, die bei den Avusrennen ihre unglaubliche Geschwindigkeit gezeigt hatten. Officine A. Maserati war das dritte Werksteam, das an dem Rennen teilnahm, und trat mit dem gigantischen 16-Zylinder-5-Liter-Maserati und Luigi Fagioli an. Neben den drei Werksteams waren auch einige Privatfahrer am Start, darunter Hans Stuck mit seinem Mercedes, die begnadeten Bugatti-Fahrer René Dreyfus, Marcel Lehoux, Jean-Pierre Wimille, Emilio Romano und Guglielmo Peri, Clemente Biondetti mit seinem Special MB Auto und die Fahrer der Scuderia Ferrari Pietro Ghersi und Eugenio Siena in zwei Alfa-Romeo 2300 ccm Monza und noch viele andere mehr. Der Rennbeginn war auf 9:30 Uhr angesetzt und das Ende auf 14:30 Uhr geplant. Die Besucherzahl lag zwischen 50.000 und 100.000. Fünfzehn der gemeldeten Teilnehmer fanden sich zur Startaufstellung ein. Als die Zielflagge um 9:42 Uhr gesenkt wurde, starteten die Autos mit einem donnernden Heulen der Kompressoren und einer dichten bläulichen Rauchwolke. Nach 3:34 Minuten beendete Nuvolari auf Alfa-Romeo Tipo B die erste Runde vor Chiron im großen hellblauen Bugatti und Campari im zweiten schlanken Tipo B P3. In Runde zwei lag Nuvolari immer noch an der Spitze, gefolgt von Campari und Chiron. In der dritten Runde fuhr Chiron jedoch eine neue Rekordrunde in 3: 24 Minuten mit 176,125 km/h. Der Kampf um die Führung war erbittert, immer wieder lag ein anderer vorn. Nach 10 Runden übernahm Fagioli auf seinem Maserati die Führung vor Nuvolari, Varzi und Chiron. Fagioli fühlte sich auf der Rennstrecke von Monza zu Hause und konnte die Führung über viele Runden halten. Selbst Nuvolaris wiederholte Versuche, den 16-Zylinder-Maserati zu überholen, waren erfolglos. In The Autocar WF beschrieb Bradley die Situation wie folgt: “Das Rennen war sehr aufregend. In Abständen von weniger als zwei Minuten schossen die Führenden entweder auf der Innenseite oder auf der Außenseite der beiden parallelen Strecken mit 140 Meilen pro Stunde vorbei, manchmal Seite an Seite, bis man sich fragte, wer in den Kurven den Kürzeren ziehen würde. Die beiden waren nie mehr als ein paar Wagenlängen voneinander entfernt. ” Nach 20 Runden behielt Fagioli seine Führung. In Runde 23 musste er jedoch die Reifen wechseln und tanken. Der dreiminütige Boxenstopp warf ihn auf den achten Platz zurück. In der Zwischenzeit gewann Nuvolari die Führung zurück, die er jedoch bald schon wieder abgeben mußte, da nun auch er für neue Reifen und Auftanken an die Box fuhr. Sein Stopp dauerte1: 36 Minuten. Nach 26 Runden lag Varzi vor Chiron, Nuvolari, Campari und Dreyfus. Die schweren 5-Liter-Bugattis von Varzi und Chiron schienen auf den Geraden siegfähig zu sein, aber in den Kurven war der Alfa-Tipo B P3 sie nicht zu schlagen. Nach 30 Runden lag Nuvolari wieder an der Spitze. Er und Campari blieben nach 40 Runden vorne, Fagioli lag auf dem dritten Platz. In Runde 45 hatte Nuvolari seinen Vorsprung auf Campari von knapp 16 Sekunden auf 1: 11 Minuten ausgebaut. Nach Runde 50 musste Nuvolari einen weiteren Boxenstopp mit Reifenwechsel, Auftranken und Service einlegen, Fagioli übernahm nun die Führung. Zweifellos war der Maserati das schnellste Auto auf der Strecke. In Runde 61 benötigte Fagioli neue Reifen. Dieser Boxenstopp kostete ihn 4: 10 Minuten und damit die realistische Chance, das Rennen zu gewinnen. WF Bradley schrieb in The Autocar: “Er wechselte alle vier Reifen, tankte Benzin, Öl und Wasser auf, spülte seinen Mund, goss reichlich Wasser auf seinen Kopf, schwankte einige Sekunden und übergab das Auto dann Ernesto Maserati mit einem Verlust von 4 Min. 15 Sek. ” Ob Ernesto Maserati in Fagiolis Auto die Zeit gegen Nuvolari wettmachte, wird nirgends berichtet.

In Runde 71 lag Nuvolari nun eine Runde vor Dreyfus auf dem zweiten Platz. Fagioli befand sich auf dem vierten Platz und wollte verlorene Zeit unbedingt aufholen. Der hartnäckige Italiener konnte seine Rundenzeit in sieben aufeinanderfolgenden Runden jedes Mal verbessern und eroberte den zweiten Platz zurück. Seine Rekordrunde war drei Sekunden schneller als die Nuvolaris im Alfa-Tipo B P3. Fagiolis entschlossene Aufholjagd brachte neues Leben in das Rennen. In Runde 77 überholte Fagioli Dreyfus und übernahm den zweiten Platz. Nach 83 Runden in fünf qualvollen Stunden überquerte Nuvolari die Ziellinie mit Bravour untermalt vom frenetischen Jubel der Zuschauer. Fagioli wurde mit ca.zweieinhalb Minuten Rückstand Zweiter. Mit diesem Sieg festigte Nuvolari seine Position als erfolgreichster Fahrer der Saison 1932. Zum dritten Mal innerhalb von zwei Monaten war der 40-jährige Italiener bei den härtesten Rennen in Monte Carlo, der Targa Florio und jetzt in Monza erfolgreich. Für Alfa-Romeo war es großartig, das erste Rennen mit ihrem brandneuen Monoposto, dem Tipo B P3, zu gewinnen.